SVP Oberwallis
Die Mitte Oberwallis und der Relativismus unserer Zeit
Einst sagte Mitte-Ständerat Beat Rieder: «Unsere Mitglieder identifizieren sich mit der «CVP». Wenn man mit einer Oberflächenpolitur und einem neuen Namen die Leute überzeugen will, dann wird dies nicht funktionieren.»
Damals war Rieder überzeugt davon, dass ein Namenswechsel zu «irgendwelchen Wischiwaschi-Positionen» führen werde. Nun – zwei Jahre später – betont er mit derselben Überzeugung, dass man auch als Mitte Oberwallis keine Wischiwaschi-Partei sei. Er werde, so das Versprechen, auch künftig – als Mitglied der Mitte Oberwallis – rechts-bürgerlich politisieren. Eine solche Kehrtwende ist an Widersprüchlichkeit kaum zu überbieten und wirft Fragen hinsichtlich der Glaubwürdigkeit auf.
Eine Glaubwürdigkeit, die durch die gesellschaftspolitische Haltung der Partei ohnehin beeinträchtigt und immer weniger mit christlichen Werten zu vereinbaren war. Sei dies bei der Fristenregelung, wo die CVPO gegen das ungeborene Leben votierte, sei es bei Stimmfreigaben zur Ehe für alle und der Fortpflanzungsmedizin oder dem kürzlichen Ja zur Widerspruchsregelung. Für eine Partei, welche das «C» im Namen trug, war diese Orientierungslosigkeit höchst bedenklich.
Damals war Beat Rieder überzeugt, dass eine Partei «einen Kern, einen Charakter, Werte» haben müsse. Nun weibelte er dafür, sich mit dem Namenswechsel der Beliebigkeit, der Unbestimmtheit, hinzugeben. Dass man bereit war, sich einen derart inhaltsleeren Namen zu geben, zeugt entweder von Hilflosigkeit oder von einer ausgewiesenen Bereitschaft, sich im Relativismus unserer Zeit aufzulösen.
SVP Oberwallis
